Gäubahn
Die Gäubahn ist eine der wichtigsten Verkehrsinfrastrukturen für uns im Kreis Rottweil. Der zweigleisige (Teil-)Ausbau der Bahnstrecke zwischen Zürich und Stuttgart ist schon seit Jahrzehnten in der Diskussion und wird immer wieder vertagt.
Durch den Bau von Stuttgart 21 ist eine Kappung der Gäubahn ab April 2026 geplant. Das lehne ich ab. Die Gäubahn soll demnach künftig in Stuttgart-Vaihingen enden, wo man dann auf die S-Bahn umsteigen soll, um zum Hauptbahnhof zu gelangen.
Die Kappung ist nach Planungen der Deutschen Bahn bis zur Fertigstellung des Pfaffensteigtunnels vorgesehen, der eine Direktanbindung zwischen Böblingen und dem Flughafen bringen soll. Am Flughafen wird die Gäubahn dann in die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm eingeleitet, um in den Stuttgarter Tiefbahnhof einfahren zu können.
Der Bau des Pfaffensteigtunnels soll bis 2032 dauern. Eine Unterbrechung der Gäubahn für mindestens sechs Jahre ist die Folge!
Um diese Unterbrechungszeit ertragbar zu machen, habe ich mich dafür eingesetzt:
- eine S-Bahnverlängerung bis nach Rottweil zu erreichen. Das ist leider nicht gelungen, aber immerhin kann man künftig in Horb auf die S-Bahn umsteigen.
- dass ein Kompensationspaket kommt. Künftig sollen die Metropolexpress-Züge (MEX) im 30-Minuten-Takt nach Stuttgart fahren. Leider eben nur bis S-Vaihingen. Allerdings ist das eine Verdopplung der angebotenen Verbindungen, was ein Erfolg ist.
- dass die Gäubahn so lange, wie möglich in den Hauptbahnhof oben einfahren kann. Die Deutsche Bahn will die Unterbrechung schon bevor der neue Tiefbahnhof in Betrieb geht und damit der Betrieb am alten Hauptbahnhof oben endet. Ich fordere, dass die Gäubahn erst dann unterbrochen wird, wenn der Hauptbahnhof oben endgültig seinen Betrieb einstellt.
- eine schnellere Planung und einen zügigen Bau des Pfaffensteigtunnels. Es muss mit Nachdruck daran gearbeitet werden, dass die Kappung der Gäubahn ein Ende findet. Es ist uns dank der FDP-Zeit im Bundesverkehrsministerium gelungen, die Gäubahn in ein Modellprojekt für schnelle Planung zu bringen. Dies beschleunigt die Planungszeit, sodass ein Baubeginn bereits 2026 möglich ist.
- dass die Gäubahn Aufmerksamkeit im Landtag bekommt. Regelmäßig mache ich die Situation der Kappung und ihrer Folgen zum Thema im Landtag, z.B. in der Fragestunde und in zahlreichen Anträgen und Initiativen. Damit bekommt das Verkehrsministerium des Landes Druck sich in der Sache zu engagieren und die Öffentlichkeit erfährt von den Ergebnissen.
Gäubahn im Deutschlandtakt
Durch die Einführung des Deutschlandtakts ist endlich Bewegung in die Sache gekommen. Erstmals ist der Ruf nach einem Ausbau der Bahnstrecke nicht ein Ruf von vielen, sondern Notwendigkeit, um den Deutschlandtakt zu erreichen. Nach der Havarie auf der Rheintalstrecke ist die Gäubahn zudem auch für den Güterverkehr in den Fokus gerückt. Neue Streckenabschnitte und Tunnelbauten sind in der Diskussion.
Trotzdem bereitet die geplante Unterbrechung in S-Vaihingen und die Anbindung an den Stuttgarter Flughafen vielen Sorgen. Daher setze ich mich sowohl im Landtag als auch lokal aktiv dafür ein, dass:
- Der Ausbau der Gäubahn endlich kommt. Darum führe ich Gespräche mit der Bahn, bin aktiv in der Interessengemeinschaft Gäubahn und stelle regelmäßig Anfragen bei der Landesregierung, um auf die Brisanz des Themas aufmerksam zu machen.
- Der Regionalverband eine Resolution verfasst hat. Im Regionalverband habe ich ein klares Bekenntnis zum Gäubahnausbau gefordert. Daraufhin wurde ein Papier verfasst, das einen Forderungskatalog aufstellt und so der Forderung nach einem Ausbau Nachdruck verleiht.
- Der Halt in Vaihingen keine Dauerlösung wird. Mit Fertigstellung von Stuttgart 21 muss auch die Verbindung der Gäubahn von Rottweil, Oberndorf und Sulz nach Stuttgart am Hauptbahnhof enden!
Eine leistungsfähige und intakte Infrastruktur aller Verkehrsträger ist für Baden-Württemberg als Exportregion in der Mitte Europas essenziell. Besonders die Gäubahn, die eine der wichtigsten europäischen Schienenachsen für den Personen- und Gütertransport in Mitteleuropa darstellt, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Deutschland und Baden-Württemberg dürfen in Sachen Infrastruktur nicht den Anschluss verlieren!
Um das zu gewährleisten, reicht es nicht aus, lediglich ausreichende Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen. Die Regierung muss diese Mittel auch tatsächlich investieren. Planungsverfahren in Deutschland gehören zu den bürokratischsten und längsten der Welt. Bis die bereitgestellten Mittel auch tatsächlich investiert werden, vergehen meist viele Jahre: Der dringend notwendige Ausbau der Gäubahn steht seit Jahrzehnten still. Es braucht endlich Tempo für die Gäubahn!
Vertiefte Informationen gibt es in meinem Blog:
Gäubahn zur Lebensader der Region entwickeln.
Warum ich das Bündnis „Pro Gäubahn“ nicht unterstütze
Das Bündnis Pro Gäubahn ist rückwärtsgewandt. Sie fordern stur, dass die Gäubahn nicht gekappt wird, zeigen aber keinerlei konstruktive Vorschläge auf. Fakt ist, dass Stuttgart 21 fertiggestellt werden wird. Das bedeutet gleichzeitig, dass der Hauptbahnhof oben außer Betrieb geht. Die Gäubahn würde mangels Anbindung an den Tiefbahnhof also ins Leere laufen. Pro Gäubahn setzt sich nicht für den schnellen Bau der momentan einzigen Möglichkeit einer Anbindung an den neuen Tiefbahnhof, dem Pfaffensteigtunnel, ein. Auch eine Verlängerung der S-Bahn bis Rottweil hat das Bündnis abgelehnt, obwohl es eine echte Option gewesen wäre, eine Direktanbindung an den Hauptbahnhof zu behalten. Stattdessen unterstützt die Initiative aussichtslose Klagen von LNV und Deutscher Umwelthilfe (DUH), die vor Gericht krachend gescheitert sind.
Ich halte es nicht für zielführend etwas zu fordern, was nicht erfolgreich sein kann. Darum setze ich meine Zeit und Kraft für die besten Lösungen ein.
Ringzug
Der Ringzug ist die S-Bahn der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Als solche sollte sie auch wahrgenommen werden und verdient daher unsere Aufmerksamkeit. Das Land übernimmt die Trägerschaft des Ringzugs von den drei Landkreisen. Ich setze mich im Landtag ebenso wie in der Region dafür ein, dass:
- Eine durchgängige Elektrifizierung des Ringzuges erreicht wird, damit die Dieselloks der Vergangenheit angehören. Sollte das nicht möglich sein, schlage ich die Einführung eines Wasserstoffzug-Modellprojekts für die Region vor. Dadurch kann unsere Innovationsregion Vorreiter in dieser wichtigen Mobilitätsfrage werden.
- Sulz an den Ringzug angebunden wird, vorzugsweise mit Zwischenhalten in Talhausen/Villingendorf, Epfendorf und Aistaig. Damit binden wir auch den Nordkreis an die Ober- und Mittelzentren der Region an. Vor allem in der beruflichen Bildung müssen viele, die noch keinen Führerschein haben, nach Villingen-Schwenningen. Diese Menschen kämen so besser voran.
- Zusätzliche Halte z.B. in Deißlingen und Lauffen geschaffen werden.
Siehe auch:
Aus Gründen der Lesbarkeit wird hier darauf verzichtet, geschlechtsspezifische Formulierungen zu verwenden. Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf alle Geschlechter in gleicher Weise.