Heimatliebe-Tour: Karrais besucht Lackendorf
„Die Menschen vor Ort müssen mehr selbst entschieden dürfen“
Der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais hat im Rahmen seiner Heimatliebe-Tour den Dunninger Ortsteil Lackendorf besucht. Ortsvorsteher Andreas Kramer, Mitglieder des Ortschaftsrats, Vereinsvertreter und Interessierte informierten Karrais über die Herausforderungen vor Ort. Zentrale Themen des Austauschs waren die Verkehrssituation, die Zukunft des Kindergartens und die Situation der Vereine.
Eine vom Ortschaftsrat initiierte Umfrage zeigt, dass das Thema Verkehr für die Einwohner von großer Bedeutung ist. „Im gesamten Ort gilt Tempo 50, selbst in unmittelbarer Nähe des Kindergartens. Das wollen wir ändern“, so Ortsvorsteher Kramer. An der Straße zwischen Lackendorf und dem benachbarten Ortsteil Stetten wünsche man sich zudem einen Gehweg, um möglichen Unfällen vorzubeugen. Karrais, der im Landtag den Kreis Rottweil vertritt, informiert: „Seit der Änderung der Straßenverkehrsordnung gelten Kindergärten grundsätzlich als Gefährdungsbereiche. Eine Geschwindigkeitsreduzierung sollte hier möglich sein.“ Auf seiner Heimatliebe-Tour begegne ihm das Thema regelmäßig. „Egal ob Tempo 30, Geschwindigkeitstrichter oder Zebrastreifen. Diese Änderungen werden bei uns oft ausgebremst, während das in anderen Landkreisen kein Problem ist“. Er setze sich dafür ein, dass die Gemeinden und Ortschaften über diese Dinge selbst entscheiden können, da sie die Situation am besten kennen würden.
Ein weiteres relevantes Thema, das sich aus der Bürgerumfrage ergab, ist der Zustand des Kindergartens. „Seit fast 30 Jahren diskutieren wir über Modernisierung und einen neuen Standort, der große Wurf blieb jedoch bisher aus“, erzählt Kramer. Derzeit sei der Kindergarten nur dank flexibler Lösungen und des sogenannten Erprobungsparagrafen in der Lage, alle Kinder im Ort zu betreuen. Perspektivisch brauche es jedoch moderne, größere Räumlichkeiten. Man benötige dazu im kommenden Jahr die Fertigstellung der Planung, sodass idealerweise 2027 mit dem Umbau gestartet werden kann, so der Ortsvorsteher.
Dass trotz knapper Kassen viel gelingen kann, zeigt das Engagement der örtlichen Vereine. In über 2.000 Stunden Eigenleistung haben mehrere Vereine gemeinsam einen Veranstaltungsschuppen errichtet, der nun als Treffpunkt und Veranstaltungsort dient. „Darauf sind wir richtig stolz“, betont Marius Sauter, Vorsitzender des Musikvereins. Karrais lobte dieses Projekt, es zeige welche wichtige Rolle Ehrenamtliche für die Gemeinschaft spielen, gerade in den kleineren Ortschaften. Sauter verweist jedoch auch auf zunehmende Belastungen. Steigende Kosten und strengere Kontrollen durch die GEMA, stellten lokale Musikvereine vor große Herausforderungen. Karrais, der sich bereits seit Langem für Vereinfachungen bei der GEMA einsetzt, stellt klar: „Wenn Vereine wegen GEMA-Gebühren oder komplizierter Regelungen überlegen müssen, ob sie überhaupt noch ein Konzert oder Fest machen, dann läuft etwas schief.“ Die Rahmenbedingungen der GEMA müssten vom Land überarbeitet werden, sodass sie Ehrenamtliche und Vereine nicht belasten.
Karrais kündigt an, sich weiterhin für die Anliegen in Lackendorf einzusetzen.
Info: Im Rahmen der Heimatliebe-Tour besucht Daniel Karrais die Ortschaften und Gemeinden im Kreis Rottweil, um direkt mit den Menschen vor Ort über ihre Anliegen zu sprechen. „Ohne große Reden, dafür mit offenen Ohren: Was läuft gut, was nicht? Mein Ziel: zuhören, verstehen, anpacken“, erklärt der Abgeordnete. Die Termine werden gegebenenfalls vorab in den Gemeinden, in den lokalen Medien und in den Sozialen Medien angekündigt.
Bildunterschrift (v.l.n.r.):
Marius Sauter (1. Vorsitzender vom Musikverein Lackendorf e.V.)
Olivia Kramer
Niklas Rall (1. Vorsitzender der SpVgg Stetten-Lackendorf e.V.)
Jan Vetter
Karl-Josef Staiger
Kurt Kloker ( Ortschaftsrat)
Georg Kimmich (Ortschaftsrat)
Lucia Hafner ( Leiterin Gemeindekindergarten Lackendorf)
Martin Benner (Ortschaftsrat)
Andreas Kramer ( Ortsvorsteher)
Daniel Karrais
(Foto: Siebers)


