Karrais: „Fehlplanungen dürfen nicht auf dem Rücken der Pendlerinnen und Pendler ausgetragen werden“
Mit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember werden die Halte Schenkenzell (Kreis Rottweil) und Loßburg (Kreis Freudenstadt) nicht mehr angefahren. Der lokale Landtagsabgeordnete Daniel Karrais kritisiert die Situation:
“Es ist schlicht unverständlich, dass Schenkenzell und Loßburg über zwei Jahre vom Zugverkehr abgekoppelt werden, weil es in der Planung zu Versäumnissen kam und nun eine Weiche fehlt! Die Leidtragenden dieser Fehlplanung sind die Pendlerinnen und Pendler.”
Gerade in ländlichen Regionen sei ein verlässlicher und gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr der Schlüssel zum Umstieg vom Auto auf die Bahn. Stattdessen müssen Bürgerinnen und Bürger nun auf Dieselbusse umsteigen – obwohl der Einsatz der Batteriezüge eigentlich zur CO₂-Einsparung gedacht war. “Wer Vertrauen in den ÖPNV schaffen will, muss auch dafür sorgen, dass dieser verlässlich und erreichbar ist – und das gilt gerade für den ländlichen Raum. Dass nun Busse Diesel verbrauchen, um einen Zug zu ersetzen, der genau diesen Diesel einsparen sollte, wirkt auf viele zu Recht wie ein Schildbürgerstreich“, so Karrais.
Der Rottweiler Abgeordnete Karrais fordert das Verkehrsministerium Baden-Württemberg dazu auf, das Betriebskonzept umgehend zu überarbeiten: „Wir brauchen eine pragmatische Übergangslösung – und zwar nicht erst 2026. Ich appelliere an Minister Hermann und die Verantwortlichen bei der DB InfraGO AG, alles daranzusetzen, die Halte in Schenkenzell und Loßburg früher wieder zu ermöglichen. Eine schnell umsetzbare Lösung wäre die Trettbretter vorübergehend nicht auszufahren.“
Bereits im Januar hatte sich Karrais in einem Brief an den Verkehrsminister gewandt. Eine Abhilfe wurde nicht in Aussicht gestellt. Es müsse aber noch gehandelt werden, so Karrais. Daher wird er kommende Woche mit seinem Abgeordnetenkollegen, dem Verkehrsexperten Christian Jung nach Schenkenzell fahren.