FDP-Politiker Karrais besucht regionalen Baustoffanbieter
„Die schwierigste Lage seit Langem“
Bei einem Besuch der Bau-Union am Standort Zimmern ob Rottweil tauschte sich der FDP-Landtagsabgeordnete Daniel Karrais mit Geschäftsführer Moritz Köhle und dem technischen Leiter Stephan Braun über die Herausforderungen der Branche aus. Im Zentrum des Gesprächs standen die wirtschaftliche Lage der Firmengruppe, bürokratische Lasten sowie das Thema Nachhaltigkeit.
„Die Rohstoffbranche befindet sich in der schwierigsten Lage seit Langem“, erklärt Köhle. Corona-Pandemie, Inflation, Lieferengpässe, steigende Energiekosten. Die tiefgreifenden Krisen der vergangenen Jahre seien auch an der Bau-Union nicht spurlos vorbeigegangen. Dies spiegele sich etwa in steigenden Kosten und zurückhaltenden Abnahmen wieder, so der Geschäftsführer. „In den Gesprächen vor Ort bekommt man das beste Gespür dafür, wie es um die wirtschaftliche Lage bestellt ist. Der Besuch hat einmal mehr gezeigt, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht mehr stimmen“, so der Abgeordnete Karrais, der im Landtag den Kreis Rottweil vertritt. Statt weiterer Belastungen, brauche es etwa steuerliche Entlastungen für die Betriebe. Zudem müsse der Speicher- und Netzausbau konsequent vorangetrieben werden, um die Strompreise zu senken, so der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft im Landtag.
Die Rohstoffwirtschaft sehe sich mit vielen Vorurteilen ausgesetzt, gerade wenn es um das Thema Nachhaltigkeit gehe, so Braun. Die Realität vor Ort sehe dabei oft anders aus: „Wir haben kurze Transportwege. Wir beliefern ausschließlich unsere Region. Wo wir Rohstoffe abbauen, müssen wir die Erde wieder auffüllen. Kurzum: Recycling und Nachhaltigkeit sind schon lange ein fester Bestandteil unserer Arbeit“. Durch regelmäßige Werkbegehungen versuche man den Menschen zu zeigen, wie der Rohstoffabbau wirklich ablaufe. „Viele Betriebe in unserer Region setzen sich von alleine damit auseinander, wie sie nachhaltiger sein können“. Denn das sei oftmals nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Dazu brauche es keine unnötigen Berichtspflichten, Vorgaben oder Kontrollen seitens der Politik, die sowieso selten geprüft werden.
Als ein weiteres Problem nennen die beiden Unternehmer überwältigende Bürokratie: „Wir kommen nicht mehr hinterher, all das umzusetzen, was von uns verlangt wird“. Für ein mittelständisches Unternehmen sei dies schlichtweg nicht mehr zu stemmen. Für Karrais ein bekanntes Bild: „Denjenigen, die für unseren Wohlstand sorgen, wird mit Skepsis begegnet“. Mit ein paar Vorschriften weniger sei es jedoch nicht getan. Man brauche einen grundsätzlichen Mentalitätswechsel weg von der Kontrolle, hin zu mehr Vertrauen, fordert der FDP-Politiker.
Karrais verspricht sich weiterhin im Landtag für die Interessen der mittelständischen Betriebe im Kreis Rottweil einzusetzen.
Info: Die Bau-Union ist mit sechs Standorten in den Landkreisen Rottweil, Schwarzwald-Baar, Tübingen und Reutlingen ein führender Anbieter von mineralischen Baustoffen, Transportbeton und Recyclinglösungen. Das Werk in Horgen ist dabei das ursprüngliche und bis heute größte Werk der Firmengruppe.
Bildunterschrif (v.l.n.r.): Moritz Köhle, Daniel Karrais und Stephan Braun (Foto: Moritz Siebers)